Wie wäscht man maximal hypoallergen Haarfarnen aus?
Für viele ist dies wohl kaum zu glauben …
Die Sensibilisierung gegenüber Haarfarben findet vorwiegend beim Auswaschen der Haarfarben statt. Warum ist dies so?
Nun – primär sei gefragt, was überhaupt eine Snesibilisierung ist:
Sensibilisierung …
Eine Sensibilisierung im Rahmen einer Allergie beschreibt den Prozess, bei dem das Immunsystem auf eine normalerweise harmlose Substanz (ein sogenanntes Allergen) überempfindlich reagiert und diese als potenziell gefährlich einstuft. Es handelt sich um die Grundlage für die Entwicklung einer Allergie, aber die Sensibilisierung selbst führt nicht zwangsläufig zu Symptomen.
Ablauf der Sensibilisierung …
- Kontakt mit dem Allergen: Das Immunsystem kommt erstmals mit einem Allergen (z. B. Pollen, Tierhaare, Nahrungsmittel oder Chemikalien) in Kontakt.
- Erkennung durch das Immunsystem: Spezielle Immunzellen, sogenannte dendritische Zellen, präsentieren das Allergen an T-Zellen, die daraufhin das Immunsystem aktivieren.
- Bildung von Antikörpern: B-Zellen produzieren spezifische IgE-Antikörper, die an Mastzellen und Basophile binden.
- „Gedächtnis“ des Immunsystems: Das Immunsystem „merkt“ sich das Allergen durch die gebildeten IgE-Antikörper. Dieser Prozess führt zur Sensibilisierung.
- Nach der Sensibilisierung: Bei erneutem Kontakt mit dem gleichen Allergen erkennen die gebundenen IgE-Antikörper dieses sofort.
– Dies führt zur Freisetzung von Histamin und anderen Botenstoffen aus den Mastzellen, was zu allergischen Symptomen wie Hautausschlägen, Atemwegsbeschwerden oder Magen-Darm-Beschwerden führen kann. - Symptomfreiheit während der Sensibilisierung: Eine Sensibilisierung allein führt noch nicht zu allergischen Reaktionen. Erst der wiederholte Kontakt kann Symptome auslösen.
Die Sensibilisierung ist somit die Basis des Entstehens einer Allergie.
Und eben diese Sensibilisierung findet vorwiegend beim Auswaschen statt, wenn es um die Sensibilisierung gegenüber Haarfarben geht.
Die „Hautverdächtigen“ sind die Farbstoff-Vorstufen PPD und PTD. Diese bilden sogenannte Bandrowski-Basen, die die eigentlichen Allergene darstellen. Und diese gelangen insbesondere in den Organismus, indem Sie durch Tenside getriggert werden. Insbesondere SLS und SLES sind hierbei wesentliche Trigger, die eine Penetration der Allergene forcieren. Und dies geschieht tatsächlich beim Auswaschen der Haarfarbe mit Shampoos:
Haarfarben auswaschen – ein Allergierisiko …
Nach der Einwirkzeit der Haarfarbe wird diese zuerst mit Wasser ausgewaschen (aufemulgiert) und dann mit Shampoo zusätzlich ausgewaschen. Im Anschluss findet eine Pflege statt, um das Haar insbesondere nach dem alkalischen Färbeprozess wieder zu adstringieren. Die Tenside wirken deshalb so ausladend als Trigger, da das Shampoo auf ein alkalisches Medium angewendet wird. Die Haut ist dann noch gequollen und es ist somit deutlich leichter für die Allergene, in die Haut mit Hilfe der Tenside einzudringen. Die Tenside wirken somit weiterhin als Penetrationshilfe und es kommt zur Sensibilisierung.
Haarfarben auswaschen – kein Allergierisiko …
Um eine derartige Sensibilisierung zu vermeiden, wurde folgende, speziell-hypoallergene Pflegetherapie entwickelt:
Hierbei wird ein spezieller Reinigungsschaum auf die Anwendungsmischung aufgetragen, ohne vorher auszuwaschen. Der Schaum enthält dabei einen minimalen Massenanteil an Tensiden. Nach dem Aufemulgieren wird zusätzlich ein Öl aufgesprüht (1 Hub pro Sektion) und dann alles zusammen gründlich aufemulgiert. Nun wird gründlich ausgespült. Da der Schaum acide ist, ist kein weiteres Absäuern oder eine Pflege erforderlich. In einem Arbeitsgang wird das Auswaschen und die Pflege somit hypoallergen umgesetzt.
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